Warum sollte man Wein selbst herstellen?
Falls Ihnen die Auswahl in den Weinregalen Ihres Weinhändlers oder Supermarktes nicht ausreicht, können Sie sich auch mit wenigen Mitteln und etwas Geduld Ihren eigenen Wein herstellen. Das kann richtig Spaß machen und das Ergebnis wird auf jeden Fall ein echtes Unikat werden. Vielleicht finden Sie so endlich die richtige Verwendung für die Äpfel oder Kirschen in ihrem Garten. Sogar aus ganz normal gekauftem Fruchtsaft kann man Wein herstellen, wodurch sich der Aufwand noch weiter verringert.
Woraus kann man Wein machen?
Außer Weintrauben, kann man so ziemlich alle Früchte zur Herstellung von Wein verwenden. Unsere einheimische Flora bietet da reichlich Auswahl: Äpfel, Birnen, Himbeeren, Brombeeren, Pflaumen, Pfirsiche, Erdbeeren, Kirschen, Stachelbeeren, Holunderbeeren und Quitten, Melonen, Kürbis, Johannisbeeren oder Schlehen. Aber auch aus Südfrüchten wie Ananas, Bananen, Orangen, Mandarinen, Grapefruit, Datteln, Kiwi oder sogar Maracuja kann man sehr leckere Weine selber machen. Wer durch die Herstellung von Fruchtweinen schon ein wenig Erfahrung gesammelt hat, kann sich auch an die Herstellung von Wein aus Brot, Reis oder Honig (Met) wagen.
Welche Geräte braucht man noch dazu?
- einen Gärbehalter aus Glas oder Kunststoff
- einen Stopfen als Gärverschluss
- Trichter, Schlauch, Messbecher, Waage, Filter, Eimer
Und dann?
Es sollten für die Weinherstellung nur reife und saubere, keine verdorbenen Früchte verwendet werden. Diese werden in den meisten Fällen erstmal in Wasser erwärmt, so dass der Fruchtsaft austritt. Durch eine Ruhephase von einem Tag oder mehr wird die Fruchtsaftkonzentration erhöht. Anschließend wird Zucker aufgelöst und mit der Hefe in die Fruchtbrühe (Maische) gegeben. Jetzt können Sie den Saft ins Gärgefäß umfüllen und dieses mit dem Gärverschluss luftdicht abschließen. Dann können Sie verkünden: der Wein ist angesetzt. Jetzt heißt es warten. Die Hefe wandelt nun den Zucker in Alkohol um, ein Prozess den man gut sehen und riechen kann. Ein warmes Plätzchen beschleunigt die Gärung, wobei eine Temperatur zwischen 20 und 25 °C optimal ist. Erst wenn keine Luftbläschen mehr entstehen, ist der Gärprozess abgeschlossen. Nun muss noch der Wein gefiltert werden, um alle Rückstände zu entfernen. Erst wenn der Wein ganz klar ist, können Sie Ihn probieren.
Prösterchen!
P.S. Falls Sie sich nicht ganz sicher sind, ob Ihr Produkt auch wirklich genießbar ist, bieten Sie zunächst Ihrer Schwiegermutter ein Gläschen an. Ganz gleich was passiert, lassen Sie sich nicht entmutigen. Beim nächsten Versuch klappt es bestimmt besser.